Wenn Ihr Computer immer langsamer wird, wenn die Festplatten im Dauerstress stehen, dann ist möglicherweise ein Service für Ihren PC überfällig. In der Vergangenheit habe ich die Computer von vielen Leuten gewartet, und hier haben Sie eine Anleitung für das, was ich jeweils tue. Manchmal fühlt sich Ihr PC hinterher wieder wie neu an.
- Windows Dateischutz sicherstellen
- Spyware und Adware Programme suchen und entfernen
- Systemstart-Programme ausmisten
- Die Registry säubern
- Die Registry reparieren
- Norton Windoctor
- Scandisk
- Laufwerksbereinigung
- Windows Updates: Aktuelle Windows Service Packs und Sicherheits-Updates installieren
- Den Browser wechseln und auf dem neuesten Stand halten
- Für die aktuellsten Laufzeitbibliotheken sorgen
- Auf Viren überprüfen und gefundene Viren entfernen
- Systemtuning betreiben
- Die Festplatte defragmentieren
- Die neuesten Treiber beschaffen
Und jetzt schauen wir uns jede dieser Aufgaben im Detail an.
Windows-Dateischutz
Windows-Dateischutz ist ein Hilfsprogramm, das mit Windows mitgeliefert wird und das die wichtigsten Systemdateien auf Korrektheit überprüft. Falls eine korrupte Datei entdeckt wird, dann werden Sie aufgefordert, die originale Windows-Installations-CD in Ihr CD-ROM-Laufwerk einzulegen, damit die entsprechende Datei wiederhergestellt werden kann. Es wird die richtige Windows-Installations-CD benötigt, die mit dem richtigen Service-Pack ausgerüstet ist. Sie können beispielsweise nicht eine Windows XP Professional — Service Pack 2 CD dazu benützen, die Systemdateien eines Windows XP Home Service Pack 1 wiederherzustellen.
Um das Tool auf Windows 95, 98 oder ME auszuführen
- Klicken Sie auf Start
- Programme
- Zubehör
- Systemwerkzeuge
- System Info.
- Dann wählen Sie Windows-Dateischutz aus dem Extras Menü.
Auf Windows 2000 oder XP klicken Sie Start / Ausführen… und tippen sfc /scannow.
Spyware- und Adware-Programme suchen und entfernen
Wenn Sie Software installieren, dann werden manchmal mit dem gewünschten Programm zusammen Spyware- oder Adware-Programme mitinstalliert, ohne dass Sie gefragt werden. Diese Programme verfolgen Ihre Surfgewohnheiten und berichten Sie ihren Entwicklern, um Marktforschung zu betreiben. Sie können auch ungewollt Fenster öffnen mit Werbung für irgendwelche Firmen, Produkte oder Webseiten. Alle diese Dinge summieren sich und belegen wertvolle Ressourcen Ihres Systems. Ihre CPU muss alle vorhandenen Adware- und Spyware-Teile ausführen und sie belegen Hauptspeicher und sind doch komplett überflüssig. Und während Sie Online sind berichten diese Programme Ihre Surfgewohnheiten an ihre Hersteller, was Internet-Bandbreite verbraucht.
Um alle diese üblen Software-Dinger aufzuspüren gibt es mehrere Programme.
Wenn Sie Windows XP haben, dann empfehle ich dringend, dass Sie das neueste Service Pack installieren. Aktuell ist das Service Pack 3. Ab Service pack 2 wird eine Firewall mitgeliefert, die ungebetene Verbindungsanfragen aus dem Internet blockiert. Ausserdem wird ein Popup-Blocker im Internet Explorer installiert.
Systemstart-Programme ausmisten
Einige der Software, die Sie installieren, wird Teile von sich selbst in den Systemstartup einfügen, damit beim Aufstarten des Computers diese Software gleich als Symbol in der Systemablage (rechts unten) erscheint oder sonstige Vorbereitungshandlungen für den späteren Gebrauch vornimmt. Dies ist etwas, was oft ohne Rücksprache eingerichtet wird. Wenn zuviele Dinge automatisch gestartet werden, dann geht Ihrem Computer schneller der Hauptspeicher aus und er muss dauernd Teile des Speichers auf die Festplatte auslagern, was ihn erheblich verlangsamt. Es lohnt sich, von Zeit zu Zeit die Autostarts zu kontrollieren und Programme, die Sie nicht unbedingt vorsorglich gestartet brauchen, zu entfernen.
Um Ihre Autostarts zu inspizieren, können Sie ein Programm starten, das mit Windows mitgeliefert wird, namens MSConfig. Sie tun das, indem Sie Start / Ausführen… anklicken und dann msconfig.exe eintippen. Aus irgendeinem Grund kommt Windows 2000 ohne MSConfig. Dort empfehle ich ein Programm namens Startup Control Panel von Mike Lin. Das ist ein sehr gutes Hilfsprogramm, das nur 76KB gross ist. Es kann von http://www.mlin.net/ heruntergeladen werden.
Die Registry säubern
Die Registry ist eine Datenbank in Windows, die Daten und Einstellungen für Ihre Hardware und Software und Windows selbst enthält. Viele Programme entfernen ihre Einträge in der Registry nicht vollständig oder gar nicht, wenn sie deinstalliert werden. Die Registry kann verstopft werden durch verwaiste, korrupte, und gebrauchte Einträge. Systemfehler können dadurch entstehen, dass eine Datei zwar in der Registry erwähnt wird, aber nicht mehr physisch auf der Festplatte vorhanden ist.
Es gibt viele Programme auf dem Markt, kostenlose und mehr oder weniger teure, die diese unnötigen veralteten Registry-Einträge identifizieren und entfernen können.
Die Registry reparieren
Wenn Ihre Registry korrupt wird, dann kann Ihr Computer abstürzen, wenn eine Software versucht, auf die Registry zuzugreifen. In diesem Fall müssen Sie sie entweder reparieren oder durch einen aktuellen Backup ersetzen.
In Windows 98 und Windows ME kann man “scanreg /opt” und “scanreg /fix” dazu benutzen, Registries zu verkleinern und zu reparieren.
Mehr Information zum Thema kann im Microsoft Knowledge-Base-Artikel unter http://support.microsoft.com/kb/q184023/ nachgelesen werden.
Norton Windoctor
Wenn Sie eine Kopie von Norton System Works haben, dann lassen Sie den Win Doctor laufen, der ein Teil davon ist. Win Doctor kann viele Probleme, die in Windows gerne auftreten, diagnostizieren und reparieren. Mit Norton System Works werden noch weitere Hilfsprogramme mitgeliefert, die beim kleinen Service für den PC hilfreich sind. Eine kostenlose Alternative zu Win Doctor ist mir leider noch nicht untergekommen, aber ich werde sicherlich hier darüber berichten, wenn ich etwas finde.
Scandisk oder Norton Disk Doctor
Lassen Sie die Fehlerüberprüfung für alle lokalen Laufwerke laufen. Sie ist im Dialog Laufwerkseigenschaften für jeden lokalen Datenträger zu finden (zu finden im Arbeitsplatz). Gehen Sie auf die Seite “Extras” und klicken Sie auf “Jetzt prüfen…”
Dasselbe kann man auch von der Befehlszeile aus machen. Mit dem Schalter /F werden gefundene Fehler auch gleich behoben. Bei Laufwerken, die in Gebrauch sind, wie etwa typischerweise beim Laufwerk C: wird die Prüfung nur vorgemerkt und beim nächsten Systemstart durchgeführt.
Laufwerksbereinigung
Beim alltäglichen Gebrauch des Computers, und besonders beim surfen im Internet, fallen viele temporäre Dateien für vorübergehenden Gebrauch an. Softwareinstallationen “dekomprimieren” sich häufig in einen temporären Ordner, der nach Gebrauch nicht immer wieder weggeräumt wird. Temporäre Dateien können sich zu hunderten von Megabytes aufsummieren und sind ganze einfach eine Platzverschwendung. Ausserdem führen hunderte von temporären Dateien im selben Verzeichnis zu einer Verlangsamung des Systems beim Anlegen und verarbeiten von neuen temporären Dateien.
Windows liefert ein Werkzeug mit zum Bereinigen von solchen Dateien namens Datenträgerbereinigung. Es kann über die Laufwerkseigenschaften auf der Seite Allgemein durch Klick auf Bereinigen aufgerufen werden. Es ist allerdings recht langsam. Ultra Win Cleaner geht viel rascher zu Werk, ausserdem besitzt es auch einen Werkzeug zum säubern der Registry.
Windows Updates durchführen
Die neuesten Windows Service Packs und Sicherheits-Fixes zu installieren ist heutzutage ein Muss, da Microsoft regelmässig Sicherheitslöcher, Bugs und sonstige Macken durch solche Updates behebt. Dieser Prozess ist auch ein guter Weg, korrupte Systemdateien, die Sie vielleicht auf ihrem PC haben, zu entsorgen. Wenn Sie über eine Breitband-Internetanbindung verfügen, dann können Sie die aktuellsten Service-Packs jederzeit von Microsoft herunterladen. Falls Sie aber nur ein langsames analoges Modem haben, dann finden Sie diese Service Packs häufig auf den den verschiedenen Computermagazinen beigelegten CDs. Sie können aber auch eine CD mit einer Sammlung der Sicherheitsupdates von dieser Adresse bestellen: http://www.microsoft.com/security/protect/cd/order.asp
Den Browser wechseln und auf dem neuesten Stand halten
Obwohl das eigentlich auch unter die vorhergige Überschrift gehört, denke ich, dass es so wichtig ist, dass es einen eigenen Abschnitt verdient. Sie können massenhaft Browser- und Stabilitätsprobleme lösen, indem sie den aktuellsten Microsoft Internet Explorer installieren sowie alle seine Bugfixes und Sicherheitsupdates.
Genau genommen rate ich jedoch ohnehin davon ab, den Internet Explorer überhaupt zu benutzen. Besser wäre es, einen anderen Browser wie Mozilla Firefox, Opera, Apple Safari oder Google Chrome zu installieren und nur noch diesen zu benutzen. Bitte beachten Sie auch meinen separaten Artikel Weg mit dem Internet Explorer zum selben Thema. Aber selbstverständlich muss auch dieser Browser jederzeit auf dem neuesten Stand gehalten werden. Bitte benutzen Sie dazu die zum jeweiligen Browser gehörenden Funktionen.
Für aktuelle Laufzeitbibliotheken und Hilfsprogramme sorgen
Dieser Punkt ist optional, aber falls Sie einen Computer haben, der instabil ist, kann es sich lohnen, die neuesten Laufzeitbibliotheken von verschiedenen Programmiertechniken zu installieren, da diese möglicherweise die aktuellen Versionen überschreiben, welche eventuell korrupt geworden sind. Die aktuellsten Versionen enthalten vielleicht auch Bugfixes.
Hierzu zähle ich etwa folgende Dinge:
- Adobe Flash Player
- Adobe Shockwave Player
- Adobe Acrobat Reader
- Microsoft .NET Framework
- Microsoft DirectX
- Microsoft Silverlight
- Microsoft XML
- Sun Java Runtime Environment
Auf Viren prüfen
Dieser Punkt ist offensichtlich, aber trotzdem finde ich häufig die Situation, dass mir jemand einen Computer zum Service bringt, und dann ist da entweder gar keine oder eine veraltete Antivirus-Software installiert — und dann ist er häufig komplett verseucht. Wenn Ihr Computer mit einem Virus oder mehreren Viren infiziert ist, dann wird ihr Computer langsamer und sehr instabil, weil Viren den Computer anweisen, nach weiteren Dateien oder Emails zu suchen, die sie infizieren können, ganz abgesehen davon, dass sie ohnehin Schaden anzurichten versuchen. Wobei heutzutage die grössere Gefahr gar nicht so sehr von schädigenden Viren ausgeht, sondern von so genannten “trojanischen Pferden”, die sich möglichst unbemerkt an Ihrem Computer zu schaffen machen und ihr schlimmes Werk heimlich vollbringen wollen, etwa von ihrem Computer aus Werbemails verschicken.
Aktuell empfehle ich den Kaspersky Anti-Virus scanner. Es gibt aber auch vollwertige kostenlose Antivirenprogramme, die durchaus einen Blick wert sind, insbesondere möchte ich da auf AVG und Avast hinweisen. Ihre kostenlosen Versionen sind allerdings meist nur auf Englisch zu haben. Mit der Verfügbarkeit von solchen Virenscannern hat aber keiner mehr eine Ausrede dafür, keinen Virenscanner installiert zu haben.
Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, bei Verdacht auf Virenbefall einen der vielen Online-Virenscanner zu bemühen:
- http://www.bitdefender.com/scan8/ie.html
- http://www.kaspersky.com/remoteviruschk.html
- http://www.kaspersky.com/beta
- http://housecall.trendmicro.com/housecall/start_corp.asp
- http://security.symantec.com/sscv6/default.asp?langid=ie&venid=sym
Sophos hat einen nützlichen Befehlszeilen-Virenscanner, der kostenlos von hier heruntergeladen werden kann: http://www.sophos.com/tools/sav32sfx.exe. Dieses Werkzeug desinfiziert keine Dateien, sondern teilt Ihnen mit, welche Dateien infiziert sind — und dann können Sie sie selber löschen oder einen anderen Scanner zur Desinfektion einsetzen.
Heutzutage ist die häufigste Art, wie sich Viren verbreiten, immer noch Email. Sobald ihr Computer einmal infiziert ist, kann er etwa Ihre Outlook-Kontakte lesen und jedem eine Kopie von sich selber zuschicken. Um das zu verhindern sollten Sie die Vorschau-Ansicht ausschalten, damit HTML-Emails, die Viren enthalten, sich nicht sofort automatisch aktivieren können und damit Sie eine Chance haben, diese Mails ungelesen zu löschen. Ebenfalls empfehle ich dringend, das Windows XP Service Pack 3 zu installieren.
Leider beginnt sich langsam eine weitere Art der Infektion mit Viren und Trojanern durchzusetzen, und zwar nennt sich dies “Drive-By-Infection”, zu Deutsch Infektion im Vorbeifahren. Will heissen: Hier werden Web-Server infiziert, worauf ahnungslose Surfer beim Besuch der betroffenen Webseiten vollautomatisch oder halbautomatisch (nach einer sich als unbedenklich tarnenden Rückfrage) auf dem PC des Surfers installieren. Mittel und Wege, sich gegen diese Art von Infektion zu schützen, gibt es noch nicht sehr viele. Die Antiviren-Firmen arbeiten daran. Der beste Schutz ist es, vorsichtig zu sein beim herumklicken im Internet.
System-Tuning betreiben
Es gibt viele kleine Verbesserungen, die man am eigenen Rechner anbringen kann um die Leistung zu verbessern. Älteren Betriebssystemen wie Windows 98 kann man etwa mittels verschiedener Einstellungen zu Default-Cache-Grössen, die mit heutigen Rechnern problemlos erhöht werden können, auf die Sprünge helfen. Weiterhin gibt es Tuning-Parameter zum verringern von Verzögerungen und abschalten von selten gebrauchten Funktionen. Dazu gibt es eine Reihe von Programmen. Ich empfehle PCBooster. Allerdings darf man sich auch keine Wunder erhoffen.
Die Festplatte defragmentieren
Wenn Dateien von Ihrer Festplatte gelöscht werden, dann bleibt ein leere Raum übrig, dort, wo die Datei vorher war. Das nächste Mal, wenn eine Datei auf die Platte geschrieben wird, wird dieser leere Raum durch die neue Datei eingenommen. Falls diese grösser ist als der leere Zwischenraum, dann wird der Rest auf weitere leere Zwischenräume, die auf der Platte noch zur Verfügung stehen, verteilt. Über die Zeit können auf diese Weise viele Dateien nicht mehr an einem Stück abgelegt werden, sondern müssen auf viele kleinere Fragmente über die ganze Platte verteilt werden. Eine Festplatte zu defragmentieren ist der Prozess, diese fragmentierten Dateien zu nehmen und sie wieder zu kontinuierlichen Blöcken zusammenzufügen. Das hat dann der Vorteil, dass der Lesekopf der Festplatte zum Lesen einer Datei nicht über die ganze Platte vor und zurück bewegt werden muss.
Besonders bei älteren Systemen und Festplatten, genauer gesagt bei den älteren Dateisystemen (genannt FAT, FAT16 und FAT32, vor allem von DOS, Windows 95, 98 und ME benutzt) kann eine regelmässige Defragmentierung eine deutlich spürbare Verbesserung der Leistung bringen. Modernere Systeme wie NTFS sind nicht mehr so anfällig auf Defragmentierung, aber eine sporadische Defragmentierung schadet auch hier nicht.
Um ein Laufwerk zu defragmentieren, gehen Sie wie folgt vor:
- Doppelklicken Sie das Symbol Arbeitsplatz
- Rechts-Klicken Sie auf das gewünschte Laufwerk und wählen Sie Eigenschaften aus
- Extras
- Jetzt defragmentieren…
Neueste Treiber beschaffen
Stellen Sie sicher, dass die Treiber für alle in ihren Computer eingebaute Hardware installiert und auf dem neuesten Stand ist. Normalerweise beschafft man sich die neuesten Treiber beim jeweiligen Hersteller. Ein rascher und einfacher Weg ist aber auch die Webseite www.driveragent.com
Schlussfolgerungen
Wenn Sie all diese Aufgaben durchführen und die Hilfsprogramme, die ich erwähnt habe, einsetzen, dann werden Sie sich an einem PC erfreuen können, der eine deutlich verbesserte Leistung und Stabilität aufweist, besonders bei älteren Betriebssystemen wie Windows 98.
Aber, ich gebs ja zu: aus dem kleinen Service ist inzwischen eine grössere Geschichte geworden. Grämen Sie sich nicht, ich mache sowas öfter… 🙂
Nebenbei: Auf viele dieser Tipps hat mich Alex Nolans Artikel aufmerksam gemacht.