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Katzengeschichten — Bruno

In los­er Folge wer­den hier Geschicht­en über meine Katzen erscheinen. Ich ver­suche, meine Katzen chro­nol­o­gisch aufzulis­ten, obwohl diese Chronolo­gie durch den ersten Artkel zum The­ma, den Teil­bericht über Tin­ka, bere­its aufge­brochen ist. Das macht aber nichts. Hier erst mal der Bericht über die erste Katze, die ich hat­te, nach­dem ich aus dem Eltern­haus aus­ge­zo­gen war, näm­lich Bruno. Natür­lich bin ich ja bere­its bei meinen Eltern immer von Katzen umgeben gewe­sen, sozusagen mit Katzen aufgewach­sen. Aber von jenen Katzen soll hier nicht die Rede sein.

Die Krö­nung des ersten gemein­samen Haushaltes mit ein­er Frau, mein­er dama­li­gen Fre­undin, war im Som­mer 1987 der Einzug der bei­den Kätzchen. Eines davon hiess Bruno, der Name des anderen ist mir in der Zwis­chen­zeit lei­der ent­fall­en. Jeden­falls kristallisierte sich her­aus, dass Bruno meine Katze war und die andere eben ihre. Als wir uns im Herb­st tren­nten nahm ich beim Auszug Bruno mit in meine neue Woh­nung, die andere Katze blieb bei ihr.

Selb­stver­ständlich ver­suchte ich, gut für Bruno zu sor­gen, allerd­ings lebten wir nun natür­lich allein und der arme Bruno ver­brachte den ganzen Tag mut­tersee­le­nallein in der Woh­nung, während ich bei der Arbeit war. Er ver­mis­ste seinen Brud­er sicher­lich wie ver­rückt, ausser­dem haben Katzen einen Umzug ja ganz all­ge­mein nicht gerne. Jeden­falls begann er, gele­gentlich herumzupis­sen. Was lästig genug war, aber ich liebte ihn und putzte hin­ter ihm her.

Kurz darauf lernte ich eine neue Fre­undin ken­nen, meine heutige Frau. Und bin­nen weniger Monate waren wir soweit, dass wir entsch­ieden, dass ich meine Woh­nung aufgebe und zu ihr und ihren Kindern aus erster Ehe ziehe. Da kam Bruno natür­lich mit. Allerd­ings hat er diesen neuer­lichen Umzug emo­tion­al noch schlechter verkraftet, denn nun hat er regelmäs­sig herumgepisst. Ich nehme an, dass er nach so vie­len Wech­seln sein Ter­ri­to­ri­um so markieren wollte, dass ein weit­er­er Wech­sel nicht mehr möglich wäre. Ich habe ihn trotz­dem immer vertei­digt und geliebt.

Eines schö­nen Tages war er ein­fach ver­schwun­den und ward nim­mer gese­hen. Die Kinder berichteten davon, dass es in einem grösseren Wohn­block in der Nähe Fam­i­lien habe, die in eher ärm­lichen Ver­hält­nis­sen leben wür­den, und deren Kinder ihnen erzählt hät­ten, dass es bei ihnen gele­gentlich Katzen­brat­en zum Essen gäbe. Von daher lag dann die Ver­mu­tung nahe, dass Bruno in einem Kochtopf gelandet war.

Selb­st heute noch erin­nere ich mich gerne gele­gentlich an Bruno, und wenn wir von ihm reden, ist immer von “Bruno selig” die Rede.

Auf Bruno fol­gte Cäsar

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