Die letzten drei Wochen war ich ausgefallen wegen Diskushernie. Eine üble Geschichte, und äusserst schmerzhaft. Laut Arzt darf ich diese Woche immerhin wieder zu 50% arbeiten.
Sowas habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Vor 6 Jahren hatte ich meinen ersten Bandscheibenvorfall. Damals war ich drei Monate arbeitsunfähig deswegen. Und seither habe ich immer mal wieder, so ein bis zweimal im Jahr, starke Rückenschmerzen. Dann lege ich mich jeweils für zwei/drei Tage ins Bett und dann ists wieder gut. Dieses Mal war das nicht ganz so einfach. Eines Mittwoch morgens, beim Erwachen, stellte ich fest, dass ich schlicht vor Schmerzen nicht aufstehen konnte. Ruhig Blut! — sagte ich mir, bleibst du halt einfach liegen. Zum Glück war ein Telefon in der Nähe, und so konnte ich meinen Chef informieren, dass ich nicht bei der Arbeit erscheinen könne.
Das nächste Problem kam um 9 Uhr. Ich verspürte nämlich Druck im Darm.
Au weia! Es kostete mich gut 45 Minuten, mich hochzuquälen, hinüber ins Bad zu humpeln, mich niederzulassen, danach den Hintern zu wischen, wieder aufzustehen, zurück aufs Sofa zu humpeln. Auf dem Rückweg nahm ich noch ein paar Schmerzmitteltabletten aus dem Badezimmerschränkchen mit auf den Nachttisch. Und bewegte mich ab da keinen Zentimeter mehr den ganzen Tag und auch die folgenden zwei Tage. Ebenfalls entriegelte ich die Wohnungstüre auf dem Rückweg vom Bad und entfernte den Schlüssel. Mir war ja schliesslich bewusst, dass ich keinem Besucher die Türe öffnen können würde.
Mehrere Ärzte, die ich anrief (ein Freund von mir, medgate, der homöopathische Notfalldienst), sagten mir alle mehr oder weniger dasselbe: Ich solle genügend Schmerzmittel einnehmen und abwarten. Wenn binnen dreier Tage keine Besserung eintrete, dann solle ich mich wieder melden. Man müsse dann mittels einer Spritze dafür sorgen, dass ich transportfähig würde. Ansonsten rechneten alle damit, dass ich rascher wieder beweglicher würde. Auch wenn mir das im Moment unmöglich schien.
Am Samstag konnte ich das erste Mal wieder aufstehen. Ich fühlte mich grossartig, auch wenn mir immer noch alles weh tat. Allerdings war es nicht mehr so schmerzhaft wie der Toilettenbesuch vom Mittwoch. Am Montag darauf ging ich zum ersten Mal zu einem Arzt, der mich zwei Wochen krank schrieb. Die dritte Woche (also jetzt) darf ich wieder 50% arbeiten. Ausserdem verschrieb er mir Physiotherapie, die ich jetzt auch regelmässig besuche. Ich bin froh, arbeiten zu können, aber auch froh, mich den halben Tag wieder ins Bett legen zu dürfen.