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Elektronischer Bilderrahmen — kleiner Testbericht

Ich habe mich kür­zlich mit einem elek­tro­n­is­chen Bilder­rah­men auseinan­der geset­zt, weil ich mein­er Frau einen zum Geburt­stag geschenkt habe. Es han­delt sich hier um einen inof­fiziellen Test­bericht über ein Gerät, das ich gekauft habe und über das ich deshalb bericht­en möchte.

Die erste Frage ist, wie man über­haupt einen auswählt. Wenn man im Inter­net nach solchen Produk­ten sucht, find­et man dutzende davon. Der Kaufentscheid ist jet­zt schon etwa zwei Monate her. Welche Kri­te­rien ich anwandte, ist mir jet­zt gar nicht mehr so geläu­fig, aber wahrschein­lich Preis und (angeschriebene) Funk­tion. Jeden­falls entsch­ied ich mich für den Dig­i­tal Pho­to Frame DPF080 von Sap­phire, den ich bei Brack kaufte. Brack ist ein guter Laden, der mir schon mehrmals Com­put­erzube­hör zuver­läs­sig geliefert hat und mir bish­er noch keine Prob­leme gemacht hat mit der Rechnungstellung.

Der Bilder­rah­men wurde prompt nach ein paar Tagen geliefert. Selb­stver­ständlich habe ich ihn sofort aus­gepackt und angeschlossen. Das war auch nicht weit­er schwierig. Das Hand­buch ist dazu nicht notwendig.

Auspacken und in Betrieb nehmen

1. Schritt: Steck­er­net­zteil in eine Steck­dose steck­en, Kabel in den Fotorah­men ein­steck­en. Hier kommt denn auch das erste leise Gefühl von Ent­täuschung auf. Ich hätte mir gewün­scht, dass das Ding zumin­d­est auch auf Bat­terie oder Akku läuft, damit man es ohne weit­ere Kabel in der guten Stube platzieren kann, wo immer man will. Aber offen­bar ist auch für den nor­malen Betrieb der Anschluss an die Steck­dose notwendig.

2. Schritt: Anschliessen des USB-Verbindungsk­a­bels zwis­chen Fotorah­men und PC. Das funk­tion­iert soweit gut. Der Fotorah­men wird sofort als mehrere Laufw­erke vom Win­dows XP erkan­nt und in Betrieb genommen.

Mehrere Laufw­erke? Moment mal! Warum denn das? Erst jet­zt sehe ich mir den Fotorah­men genauer an und stelle fest, dass er mehrere Steck­plätze aufweist, und zwar für USB-Mem­o­ry-Sticks, SD- und MD-Kärtchen. Kön­nte das etwa bedeuten, dass er selb­st gar keinen eige­nen Foto­spe­ich­er hat? Das stand aber nicht so in der Werbung.

3. Schritt: Fotos in den Fotorah­men kopieren. In der Tat ist kein Zugriff auf keines der neuen Laufw­erke von Erfolg gekrönt. Über­all heisst es, es müsse zuerst ein Medi­um eingesteckt wer­den. Mist! Damit hat­te ich nicht gerech­net. Offen­bar ist die Mei­n­ung, dass man ein SD-Kärtchen aus der dig­i­tal­en Fotokam­era direkt in den Fotorah­men ein­steckt. Was an sich ja keine schlechte Idee ist. Aber die einzige Kam­era die ich habe ist meine Handykam­era, und deren Bilder liegen jet­zt für den Fotorah­men unerr­e­ich­bar auf der Computerfestplatte.

Um wenig­stens rasch in der Lage zu sein, Bilder anschauen zu kön­nen, steck­te ich daher ein­fach meinen 2GB-USB-Stick in den USB-Steck­er des Fotorah­mens. Und, siehe da! Jet­zt kon­nte ich vom PC aus auf eines der Laufw­erke Fotos kopieren. Allerd­ings gin­ge der Kopier­vor­gang rasch­er, wenn ich den USB-Stick gar nicht über den Umweg des Fotorah­mens befüllen würde, son­dern den Stick direkt an den PC anschliessen und erst fer­tig befüllt an den Fotorah­men anstecke. Die USB-Verbindung vom Fotorah­men zum PC macht in diesem Sinne daher wenig Sinn, auss­er vielle­icht um den Fotorah­men als SD-Karten-Lesegerät zu benutzen.

4. Schritt: Ein­stellen der Kon­fig­u­ra­tionspa­ra­me­ter im Fotorah­men. Der Fotorah­men weist ein paar Bedi­enungsknöpfe auf, mit deren Hil­fe ein paar Kon­fig­u­ra­tionspa­ra­me­ter geset­zt wer­den kön­nen sowie zwis­chen den Fotos vor­wärts und rück­wärts geschal­tet wer­den kann. Dies geht nicht über den angeschlosse­nen Com­put­er. Auch dazu kann die USB-Verbindung zum PC nicht benutzt wer­den. Die Knöpfe sind etwas hake­lig, die Bedi­enung nicht immer auf den ersten Blick offen­sichtlich. Aber mit etwas pro­bieren klappts dann schon.

Normalbetrieb

Wenn die Kon­fig­u­ra­tionspa­ra­me­ter richtig geset­zt sind, dann kann man den Fotorah­men mit eingesteck­tem Spe­icherkärtchen oder USB-Stick ein­schal­ten, und sofort (bzw. nach ein­er kurzen Zeit) zeigt er die gespe­icherten Fotos eines nach dem anderen rei­hum an. Allerd­ings finde ich, dass die einzel­nen Fotos zuwenig lange angezeigt wer­den, bevor das näch­ste Foto kommt. Diese Zeit lässt sich aber lei­der nicht einstellen.

Das Dis­play im Fotorah­men sel­ber ist tadel­los. Die Fotos wer­den bril­lant und in leuch­t­en­den Far­ben dargestellt. Bei beson­ders guten Bildern hat man sog­ar fast den Ein­druck, in die Tiefe des Fotos ein­tauchen zu kön­nen. Ein beina­he-3D-Effekt sozusagen. Es ist ein Vergnü­gen, sich Bilder auf dem Fotorah­men anzusehen.

Allerd­ings: Wie bei allen Flach­bild­schir­men üblich ver­liert das Bild an Bril­lanz, je weit­er man sich von der Bil­dachse weg­be­wegt. Wenn der Bilder­rah­men wie vorge­se­hen leicht schräg auf eine Kom­mode stellt, dann aber direkt gegenüber in etwas Abstand auf dem Sofa sitzt, dann blickt man leicht von unter­halb der senkrecht­en Bil­dachse auf das Dis­play, und dann wirkt das Bild leicht blass.

Dafür kann man mit den Tas­ten am Gerät den Fotofluss unter­brechen und einzeln vor­wärts und rück­wärts schal­ten. Da die Tas­ten etwas fum­melig sind, ist diese Art der Foto­be­tra­ch­tung aber wiederum ein biss­chen unan­genehm und gewöhnungsbedürftig.

Das habe ich zwar sel­ber noch nicht aus­pro­biert, aber laut Hand­buch soll er auch MPEG- und AVI-Filme, sowie während ein­er Diaschau eine MP3-Datei als Hin­ter­grund­musik abspie­len kön­nen. Für Audio gibt es eine kleine Klinken­steck­dose, in die man einen üblichen iPod-Kopfhör­er oder ähn­lich­es anschliessen kann, oder, mit dem passenden Adapterk­a­bel, auch die Stereoan­lage. Einen eige­nen Laut­sprech­er besitzt der Fotorah­men aber nicht.

Technische Daten

Der elek­tro­n­is­che Bilder­rah­men DPF080 von Sap­phire hat 800x600 Pix­el, die Bild­di­ag­o­nale beträgt 8″ oder 20cm, das Seit­en­ver­hält­nis ist 4:3. Er hat Karten­leser einge­baut für CF1, CFII, SD, XD, MS, MMC, USB-Mem­o­ry-Sticks. Er kann Bilder in den For­mat­en JPEG, M‑JPEG anzeigen, sowie Filme in den For­mat­en MPEG, DAT, AVI, ausser­dem kann er Musik im MP3-For­mat abspie­len. Dazu hat er einen Klinken­steck­er-Audio-Stereo-Anschluss. Es wird eine Fernbe­di­enung im Kred­itkarten­for­mat mit­geliefert. Es ste­hen 5 aus­tauschbare Rah­men in ver­schiede­nen Far­ben zur Verfügung.

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