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Ferien

Let­zte und diese Woche habe ich Ferien. Juhuu! Allerd­ings sind sie nicht ganz so her­aus­gekom­men, wie ursprünglich geplant. Meine Frau und ich woll­ten zusam­men diese Zeit in unserem Häuschen in der Sur­sel­va ver­brin­gen. Aber dort ist es nur schön, wenn man draussen sein kann. Bei schlechtem Wet­ter in der guten Stube fällt einem bin­nen weniger Tage die Decke auf den Kopf. Und da dieser Tage der Wet­ter­bericht äusserst unbeständi­ges Wet­ter vorher­sagte, haben wir die Abreise immer weit­er ver­schoben, bis wir uns heute entsch­ieden haben, gar nicht mehr zu fahren. Die Ferien sind also sozusagen ins Wass­er gefallen.
[simage=173,320,n,right]Dafür haben wir meine neue Woh­nung in Zürich-Höngg genossen. Bei Son­nen­schein fühlt es sich fast etwas mediter­ran an, bei halb herun­terge­lasse­nen Son­nen­storen über den Balkon in den ver­wilderten grü­nen Garten zu blick­en, den Spatzen und Meisen zuzuschauen, und die Sonne zu geniessen. Gestern fuhren wir an den Katzensee, spazierten drum herum, und son­nten uns eine Weile in der dor­ti­gen Badeanstalt. Und auch son­st gibt es hier in Zürich und Umge­bung viel zu unternehmen, was man son­st gerne ver­gisst, weil man im All­t­ag gar keine Zeit hat dazu.

Meine Frau wollte ja unbe­d­ingt noch ein paar Tage weg. Eine Weile lang ver­sprach der Wet­ter­bericht in der Süd­schweiz wärmeres Wet­ter als hier. Aber ich wandte ein, dass “wärmer” nicht notwendi­ger­weise “bess­er” heisst im Sinne von mehr Son­nen­schein. Im Gegen­teil. Dies­bezüglich war die Wet­ter­vorher­sage genau­so unbeständig wie nördlich der Alpen. Wir dacht­en darüber nach, Fre­unde von uns zu besuchen, die in Lugano in eine Hotel Ferien macht­en. Als wir sie anriefen und von unser­er Idee erzählten, mein­ten sie, sie wür­den am näch­sten Tag ihren Hote­laufen­thalt vorzeit­ig abbrechen und zurück in den Nor­den kom­men. Daraufhin liessen auch wir diese Idee fallen.

Ich per­sön­lich habe ja immer etwas Mühe mit dem Gedanken, dass man mehrere Wochen im Jahr unbe­d­ingt weg­fahren muss. Warum denn? Ich lebe an einem Ort, wo es mir gefällt, und übe einen Job aus, den ich gerne tue. So zu arbeit­en, dass man nicht kom­plett erschöpft ist und über­mäs­sig Erhol­ung braucht, dafür ist jed­er sel­ber ver­ant­wortlich. Ich bin aber überzeugt davon, dass sich die Arbeit so steuern und ein­teilen lässt, dass man den Rhyth­mus län­gere Zeit durch­hält, ohne beson­dere mehrwöchige Erhol­ungspausen ein­le­gen zu müssen. Warum also muss ich regelmäs­sig davor flüchten?

Naja, gut, meine Frau ist da ganz ander­er Ansicht. Und wir haben auch immer mal wieder Auseinan­der­set­zun­gen über diesem The­ma. Sie will weg­fahren und eine Weile nichts mit dem All­t­ag zu tun haben. Das kann in den Bergen sein, oder, noch lieber, am Meer. Ich kann das auch insofern gut nachvol­lziehen, als ich den jew­eili­gen Aufen­thalt dur­chaus auch geniessen kann im Sinne eines ausseror­dentlichen Abenteuers.

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