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Lektion in Ökonomie oder Lektion in Arithmetik?

Dieser Artikel ent­stand auf­grund ein­er von Pierre Foglia am 16. Mai 2009 in der kanadis­chen Zeitung “La Presse” erzählten Geschichte.

Das über­raschende Ergeb­nis erlaubt es, die Logik der Ökonomie bess­er zu ver­ste­hen. Vie­len Dank an den Autor.

Die fol­gende Geschichte beg­ibt sich also in einem Dorf, das vom Touris­mus lebt. Nur hat es, auf­grund der Krise, grade keine Touris­ten im Dorf. Jed­er lei­ht sich von jedem Geld aus, um zu über­leben. Mehrere Monate verge­hen ärmlich.

Endlich kommt ein Tourist im örtlichen Hotel an und nimmt sich ein Zim­mer. Er bezahlt das Zim­mer mit ein­er 100-Franken-Note.

Der Tourist ist kaum in seinem Zim­mer ver­schwun­den, da ren­nt der Hote­lier schon zum Met­zger, dem er exakt 100 Franken schuldet. Der Met­zger geht alsogle­ich damit zum Bauern, der ihm das Fleisch liefert. Der Bauer wiederum beeilt sich, seine Schulden bei der Pros­ti­tu­ierten zu begle­ichen, der er noch ein paar Gefäl­ligkeit­en schuldig geblieben ist. Die Pros­ti­tu­ierte schliesst den Kreis, indem sie ins Hotel geht und dem Hote­lier die let­zten paar Stun­den­z­im­mer­buchun­gen begleicht.

Als sie die 100-Franken-Note auf die Theke legt, kommt der Tourist herunter, erk­lärt dem Hote­lier, dass ihm das Zim­mer nicht gefällt, nimmt sich die Ban­knote und verschwindet.

Nichts wurde aus­gegeben, nichts wurde gewon­nen, nichts ver­loren. Auss­er dass jet­zt nie­mand im Dorf mehr Schulden hat.

Und jet­zt stellen wir uns vor:

Die G20 schüt­ten eine Sub­ven­tion an die Banken aus, die ihre Schulden beim Staat zurück­zahlen, welch­er die Steuern und Abgaben an die Bürg­er zurück­er­stat­tet, welche ihrer­seits ihre Dar­lehen an die Banken zurückzahlen.

RESULTAT: KEINE SCHULDEN MEHR FÜR NIEMAND.

Sind wir nicht grade daran, auf diese Weise die weltweite Finanzkrise zu lösen?

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