Heiniger-Net

Auftragsangebot Überarbeitung einer Access-Datenbank-Lösung — meine Stellungnahme

Kür­zlich hat mich ein Kumpel ange­fragt: Er hätte da in seinem Job eine Access-Entwick­lung Daten­bank, welche immer noch nicht gelöst sei, und jemand wie ich kön­nte das sich­er kom­pe­tent lösen, und was ich von der Idee hal­ten würde. Hier meine Antwort darauf:


Nun, eine solche Access-Entwick­lung müsste man natür­lich ser­iös als Entwick­lung­spro­jekt aufziehen mit ein­er Analy­sephase, in der die Bedürfnisse/Wünsche/Anforderungen aufgeze­ich­net und schriftlich fest­ge­hal­ten wer­den, und zwar so präzise wie möglich, dann eine Offert­phase, in der der Aufwand für die Umset­zung geschätzt und ein Preis dafür fest­gelegt wird. Danach kann das Ding in der Umset­zungsphase gebaut wer­den. Darauf fol­gt eine Test­phase und am Ende eine Inbe­trieb­set­zungsphase. Und ob Access über­haupt das am Besten geeignete Werkzeug ist für den vorge­se­henen Ein­satz müsste eben­falls in der Analyse- und Offert­phase genauer unter­sucht wer­den. Möglicher­weise gibt es andere Ansätze, die noch bess­er taugen.

Selb­stver­ständlich taugt eine Access-Lösung bestens für den “kleinen” Ein­satz “unter der Hand” bzw. für Eigenge­brauch. Sobald aber mehr als ein paar wenige Leute damit arbeit­en sollen, würde ich spon­tan ein gross­es Frageze­ichen set­zen. Access-Lösun­gen haben die Ten­denz, rasch zu einem nicht mehr wart­baren Moloch zu wer­den, die dauernd Störun­gen verur­sachen und bei der Behe­bung der­sel­ben Dat­en ver­lieren. Pro­fes­sionelle Mul­ti-User-Lösun­gen sehen anders aus. Da entste­hen ja auch rasch höhere Ansprüche wie etwa Daten­sicher­heit (keine Ver­luste bei Sys­temaus­fällen), Stör­sicher­heit (die gle­ichzeit­i­gen Benutzer dür­fen sich nicht gegen­seit­ig stören), Wart­barkeit (Änderun­gen sollen auch nach Jahren noch möglich sein), Zugriff­ss­chutz (nicht jed­er Benutzer darf alle Dat­en sehen), Ein­bruch­schutz (Hack­ern soll das Leben schw­er gemacht wer­den), Geset­zeskon­for­mität (das The­ma kennst du sich­er sel­ber auch gut) sowie weit­ere Dinge, die mir jet­zt grad spon­tan nicht ein­fall­en. Aber natür­lich muss man bei jedem Soft­waresys­tem jeden dieser Punk­te einzeln bew­erten darauf, wie wichtig das ist und wieviel Aufwand in die Beherrschung der­sel­ben investiert wer­den kann und soll.

Schon an diesen Aus­führun­gen siehst du, dass eine ser­iöse Sache nicht bil­lig ist und dass da auch einiges an Zeit investiert wer­den will. Falls du also irgend­wo ein Käs­seli auf­machen kannst, dann kann ich euch gerne bei ein­er Analyse helfen. Aber bere­its sowas kann mehrere Stun­den bis Tage Aufwand kosten, was in der Infor­matik-Indus­trie gerne auch als eigen­ständi­ger Auf­trag vergeben und nach Stun­den­satz abgerech­net wird.

Die mobile Version verlassen