Kürzlich hat mich ein Bekannter gefragt:
Ich möchte eine Hör-CD (nur Sprache) für meine Feldenkraislektionen aufnehmen. Frage: was für ein Tool benötige ich? Kann ich das mit meinem Laptop aufnehmen? Vermutlich brauche ich ein MIkrofon — aber woooooooo würde ich das anschliessen?
Vielen Dank für Deine Anwort.
Und hier meine Antwort dazu:
Für eine gute Audio-Aufnahme, die man dann problemlos hinterher als Musik-CD brennen kann, sind zwei Voraussetzungen zu erfüllen: Erstens muss die Hardware stimmen (Mikrofon) und zweitens muss passende Software (zur Digitalisierung und Nachbearbeitung) zur Verfügung stehen.
Zur Hardware: Jeder einigermassen moderne PC hat Audio-Ausgänge (zum Anschluss an Lautsprecher oder Verstärker) als auch Audio-Eingänge (zum Anschluss etwa eines Radios, aber auch eines Mikrofons). Der gut sortierte Computerladen an der Ecke kann Empfehlungen zum Kauf eines brauchbaren Mikrofons abgeben. Ein Laptop hat häufig sogar bereits ein Mikrofon eingebaut. Ein paar wenige Desktop-Modelle haben keinen Audio-Eingang. Es gibt billige Mikrofone und Headsets, die gut etwa für Sprachtelefonie taugen, und teure Mikrofone für Audiophile User. Dein Anspruch wird irgendwo in der Mitte liegen. Die Information über die genaue Ausrüstung des eigenen Computers steht natürlich im betreffenden Benutzerhandbuch. Am selben Ort steht auch, wo am Gehäuse genau die Buchse liegt zum Anstecken eines Mikrofons.
Zur Software: Bei der Aufnahmesoftware fällt mir eine Empfehlung nicht so leicht. Mit dem Betriebssystem Windows mitgeliefert wird eine Software namens “Audiorecorder” (in Windows XP zu finden unter “Start” / “Alle Programme” / “Zubehör” / “Unterhaltungsmedien” / “Audiorecorder”). Diese kann Audio-Aufnahmen machen und in verschiedenen Dateiformaten abspeichern (im Dialog “Speichern unter…” den Knopf Format: … “Ändern…” beachten). Die Quelle der Aufnahmen muss im Lautstärkeregler (kleines Symbol rechts unten) eingestellt werden. Dazu diesen doppelklicken und via “Optionen” / “Eigenschaften” umschalten auf die möglichen Eingabequellen. Dort kann dann auch der Aufnahmepegel eingestellt werden (wie üblich: so laut wie möglich, ohne dass es übersteuert und klirrt). Die damit gemachten Aufnahmen sollten dann mit dem üblichen Brennprogramm auf eine CD gebrannt werden können (hier beachten, dass eine CD vom Typ “Audio-CD” im einmal-Verfahren (Disc-at-once) gebrannt wird, sonst kann sie nicht in der HiFi-Anlage abgespielt werden).
Es empfiehlt sich aber, nebst der reinen Aufnahmesoftware noch weitere Software zu beschaffen, mit deren Hilfe die Audio-Aufnahmen bearbeitet werden können, etwa gekürzt, geschnitten, die Lautstärke angepasst, oder mit Musik zusammengemischt. Hier gibt es alles mögliche auf dem Markt, von kostenlos-für-Amateure bis Profi-Studio-Ausrüstung-die-tausende-von-Franken-kostet. Je nach Anspruch kann man sich hier sogar mit Zusatzhardware wie Mischpulten oder DJ-Plattenspielern die Arbeit vereinfachen. Du solltest dich in der einschlägigen Fachliteratur umsehen oder auch von einem Verkäufer beraten lassen. Ich selber kann da keine sinnvolle Empfehlung abgeben, weil ich mich seit Jahren nicht mehr um dieses Thema gekümmert habe.
[Nachtrag: Ich habe dann diese Frage noch einem Kollegen gestellt. Hier seine Antwort:]
Es gibt da ein hervorragendes Stück kostenloser Software namens “Audacity” (von SourceForge herunterladen). Audacity tut wahrscheinlich die meisten Dinge, die man sich in Sachen Audio-Editing wünscht, ausserdem ist sie komplett Open-Source und funktioniert auf allen Plattformen, sogar auf Linux.
Wenn man etwas komplexeres braucht — ich habe immer “Sound Forge” benutzt (und tue das immer noch) für den PC, und für den Mac gibt es viele, “Bias Peak” und “Wave Editor” sind zwei der bekannteren Exemplare. Diese sind aber weder kostenlos noch Open-Source.
Von wegen Sound-Filter für die Soundkarte: Die meiste Sound-Editing-Software enthält irgendeine Art von grundlegenden Noise-Filtern (einschliesslich Audacity), aber es hängt viel davon ab, wie gut deine Soundkarte ist und was du damit aufnehmen willst. Einfache Mikrofonaufnahmen, besonders mit den heutigen Podcasting-USB-Mikrofonen, sollten kein Problem sein, bei CDs als Quelle würdest du diese besser via CD-Laufwerk importieren und nicht über die Soundkarten-Eingänge aufzeichnen. Wenn man bessere Audioqualität benötigt, dann kann man jederzeit ein einfaches USB- oder Firewire-Audio-Interface kaufen (das man an den Computer anschliesst und mit dem man seine Audio überwacht und aufzeichnet statt mit der im Computer eingebauten Soundkarte) für heutzutage ungefähr 70 bis 100 Franken. Bei einigen wird sogar eine einfache Version der verbreitetsten Sound- und Musik-Editing-Software mitgeliefert.