Im Jahre 1988, nachdem Bruno verschwunden war, zog ich mit meiner neuen Familie in eine neue, grössere Wohnung. Genau genommen sogar in ein Haus, in Niederlenz. Es handelte sich um ein Reihen-EFH, das wir auf drei Jahre befristet mieten konnten. Doch das ist eine andere Geschichte. Denn bald kommt Cäsar ins Spiel.
Ich, jedenfalls, wünschte mir wie immer eine Katze. Meine Freundin leistete anfänglich Widerstand, meinte, sie habe mit ihren beiden Kindern genug zu tun und wolle nicht auch noch eine Katze am Hals haben. Ausserdem hätten wir ja bei Bruno gesehen, wie lästig das sei, wenn es dauernd so stinke, weil die Katze herumpisst. Ich versuchte, sie zu beruhigen: Bruno sei halt ein Sonderfall gewesen, Katzen würden nicht generell so markieren. Und ich versprach hoch und heilig, mich vorwiegend selber um meine Katze zu kümmern.
Offenbar hatte ich Erfolg. Denn eines schönen Tages kam sie mit ihrer Freundin Gerda nach Hause und trug eine Katze im Arm. Es war eine gelungene Überraschung für mich. Die Katze war rabenschwarz. Weil sie so majestätisch in der Gegend herumstolzierte, tauften wir sie bald auf den Namen Cäsar.
Cäsar bereitete mir, meiner Frau, und den Kindern, viel Freude. Er war unser aller Liebling.
Leider ist er nicht sehr alt geworden. Im nächsten Jahr erkrankte er an der Katzenseuche, die man auch Katzenaids nennt, und ich musste ihn beim Tierarzt in der Nähe einschläfern lassen. Sein Tod hat alle von uns Tränen gekostet, wir konnten uns kaum von ihm trennen.